Vera – “Thueringers Bericht”

Reisebericht Vera Playa vom “Thueringer”

Vera Playa – alle Jahre wieder

Als FKK-Anhänger stellte sich irgendwann mal die Frage, ob es nicht möglich wäre, auch einen ganzen Urlaub auf diese Weise verbringen zu können. Nach diversen Recherchen fiel meine Wahl auf Spanien, Costa de Almeria und das Vera Playa FKK Club Hotel. Das war irgendwann um 2000 herum und sollte nicht der einzige Besuch bleiben.
Bis Heute war ich etwa 6 oder 7 mal dort und wer einen entspannten und ruhigen FKK-Urlaub sucht, der ist dort sicher gut aufgehoben.
Über die Jahre gesehen sind natürlich auch einige Veränderungen gut sichtbar geworden und ich will versuchen, diese mal in Worte zu fassen. Am besten teile ich deshalb meine Eindrücke in einzelne Abschnitte auf.

Zielflughafen ist meist Almeria, im Süden Andalusiens gelegen. Von dort aus ist die Weiterfahrt per Bus gut organisiert. Es gibt nur kurze Wartezeiten, dann geht es los auf eine etwa einstündige Fahrt zum Hotel. Hin und wieder kann es vorkommen, dass andere Reisende unterwegs in anderen Hotels abgesetzt werden, aber das kam nur zweimal vor. Die hügelige Landschaft ist trocken und nur selten finden sich kleine Ortschaften. Im Umkreis von Almeria befindet sich wohl die größte Gewächshaus-Fläche Europas für Obst und Gemüse. Natürlich künstlich bewässert, denn hier gibt es die geringste Jahresniederschlagsmenge in Europa.

Reisezeit / Wetter
Meine Reisemonate waren, bis auf einmal Frühjahr, immer der September und Oktober.
Wasser- und Lufttemperaturen sind optimal. Tagsüber nicht zu heiß und bis in die späten Nachtstunden hinein kann man nackt auf dem Balkon sitzen. Regen war selten, nicht mehr als ein oder zwei Tage von 14.
Am Strand kann es aber schonmal etwas windiger werden, der Poolbereich dagegen bietet immer Windschutz.

Hotel und Pool
Die Hotelanlage befindet sich etwa 1 km abseits der Fernstrasse direkt am Strand. Die Zubringerstrasse endet vor dem Hotel in einer Sackgasse, die wiederrum gesäumt ist von ein paar Restaurants, Clubs, Bars, Souvenirläden und einem kleinen Supermarkt für das Nötigste.
Anfangs lag es still und allein am endlos langen Strand. Das nächste Hotel gab es in etwa 500m Entfernung und generell war der Strandbereich wenig bebaut.
Das Hotel selbst umschließt komplett einen weiträumigen Innenbereich, der einen sehr schönen, großen Pool beinhaltet.
Am Pool integriert ist ein kleiner Wasserfall und eine zweifache Wasserrutsche. Für Kinder ist ein Flachwasserbereich enthalten. Dazu kommt ein Jacuzzi-Rundbecken. Schön ist auch der kleinere Indoor-Pool, falls das Wetter mal nicht so mitspielt.
Durch den großen Eingangsbereich / Lobby (hier befinden sich Rezeption, eine Bar, ein kleiner Souvenir- und Zeitungsshop, zwei Internet-Portale, Glasfahrstuhl bis in die 4. Etage, eine kleine Bühne für Abendanimation sowie eine Nachtbar) geht man durch zum Innenbereich mit Pool. Alle Zimmer auf der linken Seite besitzen einen Balkon mit Blick auf den Pool. Die Zimmer zur rechten haben einen Balkon auf der Außenseite, teilweise mit Meerblick. Dem Eingangsgebäude gegenüber, direkt am Strand, findet man unterhalb einer großen Sonnenterasse das Hotel-Restaurant. Hier liegen auch die 3 Extra-Suiten, sie teilen sich einen eigenen Pool sowie die Premium-Suite, hier hat man einen kleinen Pool für sich allein.
Im Bereich der Pool-Landschaft finden sich ebenfalls eine Animations-Bühne mit mittlerweile überdachter Terasse (Barbetrieb),
ein Holzhaus mit Fitnessgeräten (ebenfalls relativ neu), ein Massage-Raum (Teil- und Ganzkörpermassage um die 25-50 Euro) sowie Mini-Golf, Groß-Schach und Boule (oder wie das mit den Kugeln heißt). Luftgewehrschießen ist ebenfalls möglich.
Da es eine Kinderbetreuung gibt, ist natürlich auch ein kleiner Spielplatz vorhanden.
Nun habe ich hoffentlich nichts vergessen. Der Eingangsbereich wurde im Laufe der Jahre umgestaltet und auch der Poolbereich wurde komplett umgebaut. Nun zeigt sich alles wesentlich schöner. Zwischen den neu angepflanzten Palmen sind Sonnenliegen zahlreich vorhanden. Trotzdem hält das jedoch niemanden ab, “seine” Liege rechtzeitig zu markieren. Diese “Sitte” wird wohl nie enden. Die Badetücher sind übrigens kostenlos und können jederzeit an der Rezeption getauscht werden.
Während der offiziellen Pool-Zeiten von 8 bis 20 Uhr ist der Badebetrieb beaufsichtigt. Ich kann hier anmerken, dass ich während meiner Urlaube immer auch vor 8 den Tag mit einem Bad begonnen habe und Probleme gab es deshalb keine.
Der komplett gefließte Boden wird um diese Zeit von zahlreichen netten Frauen täglich gewischt und auch die Liegen stehen wieder in Reih und Glied.
Abends ist der ganze Bereich von zahlreichen Scheinwerfern und Lampen beleuchtet, was durchaus seinen Reiz hat. Nur Baden darf man dann nicht mehr.

Die Zimmer
Neben den erwähnten Suiten kann man, je nach Buchung (SV, HP, VP und mittlerweile auch AI), komplett mit Küche eingerichtete Appartements oder Doppelzimmer für 2 oder eine Person wählen.
Ich als Single hatte immer ein Doppel dür Einzel, alle mit Balkon. (ohne gibt es glaube ich nicht).
Ausgestattet mit einem großen Doppelbett, zusätzlicher Liege, Klimaanlage, TV und Deckenventilator sind die Zimmer vollkommen ok. Auch das Bad mit seiner Rundbadewanne lässt keine Wünsche offen.
Die generelle Qualität der Bauarbeiten wird wohl für den südländischen Raum typisch sein und einem Vergleich mit heimischer Verarbeitung nicht standhalten. Eine Bewertung unterlasse ich daher. Manches könnte besser sein, aber man kann damit leben. Sollte es allerdings doch einmal heftiger regnen, dann nicht wundern, wenn an etlichen Stellen haufenweise Badetücher herumliegen. Gerade an den Fensterfronten stoppt man so das eindringende Wasser. Die Zimmer sind allerdings dicht.
Bauliche Veränderungen bzw. Renovierungen in den Zimmern sind mir nicht aufgefallen.
Zimmertür und Strom werden mit der Zimmerkarte betätigt, was die Klimaanlage abschaltet, wenn man das Zimmer verlässt. Mit einem Trick bringt man die Klima aber zum weiterarbeiten (Plastikkarten gibt es ja verschiedenste).
So hat man es angenehm kühl am Abend. Dazu wäre zu sagen, auch die Balkontür hat einen Abschalt-Kontakt…
Einen Kühlschrank habe ich zwar vermisst, allerdings wurde mittlerweile ein Eiswürfel-Automat nahe der Lobby installiert. Dazu gibt es auf jedem Zimmer einen Thermosbehälter.
Eine Zimmerreinigung wird täglich vorgenommen und die Mädchen und Frauen waren immer durchweg freundlich.
Für die Raucher sollte es auf dem mit Sitzmöbeln, Tisch und Handtuchhalter ausgestatteten Balkon keine Probleme geben.

Strand
Man erreicht ihn durch ein Tor (mit der Zimmerkarte zu öffnen) unmittelbar neben dem Restaurant. Man geht raus und steht am Meer. In meiner Anfangszeit dort war er geschätzte 40m breit. Liegen und Sonnenschirme können extra gemietet werden.
Ebenso ist ein Volleyballfeld vorhanden.
Der Strand erstreckt sich über viele Kilometer bis zum kleinen Ort Garrucha und ist ideal zum Strandwandern. Irgendwann geht er zwar ins Textil über, aber auch das kann man händeln.
Ich habe frühs einen Busausflug nach Garrucha gemacht (1 Euro Fahrpreis) und bin zurück über den Strand. Es dauerte nicht lange und die Klamotten waren in der Tasche…
40m breiter Strand, feinsandig. So war er einmal. Mit Erschrecken stellte ich 2007 fest, es gab eigentlich keinen Strand mehr.
Das Wasser war bis zur Restaurant-Terasse vorgedrungen, unterspülte sie bereits so, dass diese gesperrt werden musste.
Im Laufe meines Aufenthaltes wurden dann diverse Betonierungsarbeiten zur Schadensbegrenzung aufgenommen.
Dazu kam, dass der Strand mit einer provisorischen Strasse versehen und eine Buhne angelegt wurde.
Wie man sich vorstellen kann, wurde es ein lauter Urlaub. Aber es hat geholfen. 2009 hatte der Strand fast wieder sein ursprüngliches Aussehen.
Generell kann man sagen, der flach ins Meer abfallende Strand ist super. Auch wenn er öffentlich ist, so ist er nie überfüllt und man hat Platz ohne Ende. Störend wird es einzig, wenn Wind aufkommt. Aber den kann man nunmal nicht beeinflussen.

Restaurant (Halbpension)
Registriert per Zimmerkarte betritt man einen großen Restaurant-Saal mit 2er, 4er und einigen 6er Tischen. Angegliedert ist die schon erwähnte Freiterasse mit direktem Blick auf das 40-50m entfernte Meer. Zwar überdacht bietet sie jedoch keinen Genuss bei Wind.
Das Essen wird in Büffet-Form präsentiert und die Auswahl ist durchaus ausreichend und ok. Die 2 bis 3 warmen Gerichte werden ergänzt durch 2 Grills (Fisch & Fleisch) auf der Terasse sowie zahlreiche Nudel- und Soßenvariationen.
OK, ich bin kein Freund von Meeresfrüchten, aber trotzdem hab ich nie hungern brauchen. Auch Obst und Kuchen gibt es verschiedenste Sorten. Was mir jedoch im Lauf der Jahre aufgefallen ist, ist das zunehmende Maß an Vereinfachung. Gab es früher z.B. hausgemachten? Joghurt oder Kugeleis, so wurde das seit ein paar Jahren durch allseits bekannte Plastikbecher-Portionen ersetzt. Auch die geniale Orangensaft-Auspress-Maschine wurde leider abgeschafft. Und gab es zum Frühstück noch servierten Kaffe per Thermoskanne, so hat mittlerweile die Selbstbedienung per Tasse am Automaten Einzug gehalten. Wie ich finde, für dieses Hotel eigentlich unakzeptabel. Naja, Sparmaßnahmen wie überall…
Das Frühstücksangebot ist reichhaltig und von süß über verschiedenste Müslis bis zu herzhaft ist alles vorhanden.
Naja, man vermisst eben das gewohnte dunkle Brot, aber man ist ja nicht zu Hause. Dafür entschädigt auf jeden Fall der Terassen-Grill mit Schinken und Eiern in allen Variationen.
Ach ja, das Restaurant hat natürlich Öffnungszeiten für Früh, Mittag und Abend. Und selbstverständlich bildet sich 15 Minuten zuvor eine größere Schlange vor der Tür…

Animation
Über eine Tafel in der Lobby kann man sich über das täglich wechselnde Programm informieren.
Sehr angenehm ist für mich die Tatsache, dass sie sehr zurückhaltend und unaufdringlich ist. Meist sind es über den Tag verteilte Sport- und Spielangebote. Man macht mit oder nicht.
Am Abend wird sie als allseits bekannte Show durchgeführt. Diese Shows wurden in früheren Jahren auch mit Einbeziehung von Gästen vorbereitet und präsentiert, aber das hat auch mit der Zeit nachgelassen oder wurde gänzlich verworfen.
Tanzabende mit Livemusik gibt es ebenso wie Auftritte von Flamenco-Tänzerinnen einer nahegelegenen Schule.
Mein Eindruck ist es jedoch, dass auch die Flamenco-Abende weniger geworden sind, kann aber täuschen.
Nach den Shows gegen Mitternacht erstirbt das Hotelleben merklich.
Die Nachtbar, neben der Lobby gelegen, kann ich nicht beurteilen. In der Nachsaison war sie meist geschlossen.

Das Hotel-Umfeld
Hier finden sich beiderseits der Strasse vor dem Hotel einige Restaurant und Bars. Dazu das ein oder andere Geschäft und ein kleiner Supermarkt für das Nötigste. Und eine Bushaltestelle.
Auch in den Bars gibt es verschiedenste Auftritte zur Unterhaltung, kann man Billiard spielen oder einfach nur den Abend genießen.
Einer meiner Standardplätze am Abend war der holländische Pub gleich am Hoteleingang. Hier kann man in Ruhe seinen Whiskey genießen und bei Sport-Events dem gemeinsamen TV fröhnen.
Ganz neu war 2009 ein englischer Pub, für Billiard-Fans ein zusätzlicher Platz zum spielen.
Durch die vielen Neubauten am Strand mag es noch zusätzliche Möglichkeiten geben, allerdings kann ich dazu nichts weiter sagen.

Umfeld und Bauarbeiten
Um 2000 herum konnte man die Anlagen entlang des Strandes und im Hinterland an zwei Händen abzählen.
Wenn man, wie ich, mehrere Jahre nach Vera Playa fliegt, dann fallen Änderungen in jedem Jahr besonders auf.
Gebaut wurde eigentlich immer. Mal mehr, mal weniger und manchmal standen Rohbauten auch über einige Jahre nur rum.
2009 gab es dann kaum noch eine freie Stelle entlang des Strandes. Sogar im Hinterland, auf der anderen Seite der Küstenstrasse stehen nun viele neugebaute Komplexe im Appartementhaus-Style. Teilweise fix und fertig, teilweise in irgendeinem Stadium des Ausbaus. Auswirkungen der Krise und Immobilienspekulation…
Das Hinterland auf der anderen Seite konnte ich früher immer wunderbar für Wanderungen nutzen (dort gibt es übrigens ein eigenartiges, verfallenes Höhlensystem). Und vom nahegelegenen Berg aus hat man einen super Blick über das ganze Gebiet.
Jedes Mal bin ich dort hinauf. Alles nackt natürlich. Damit dürfte es nun vorbei sein. Das Umland ist hügelig bis bergig und überwiegend karg. Die Vegetation beschränkt sich auf Büsche und Gräser, was dem sehr trockenen Klima geschuldet sein dürfte.
Da die Anlagen rund um das Vera Playa Hotel ebenfalls FKK-Gebiete sind, kann man dort aber ebenso nackt spazieren gehen. Im Hotel selbst wurden seit meinen ersten Besuchen einige Veränderungen durchgeführt. So wurde die Lobby ihrer hohen Fenster beraubt, sprich zugemauert. Was aber sehr gut gelungen ist, ist der komplette Umbau von Pool und Poolumgebung. Die Extra-Suiten mit ihrem Pool wurden auch erst im Laufe der Jahre zusätzlich geschaffen. Sie liegen über dem Durchgang zum Strand, der füher unbebaut war.

Das weitere Umfeld
Die nächstgelegenen Ortschaften sind Garrucha und Vera. Etwas weiter weg liegt Mojacar, das weiße Dorf in den Bergen, oder Hügeln. Mojacar ist der Ort Europas mit den meisten Sonnentagen im Jahr.
Nach Garrucha kann man sehr gut am Strand entlang wandern, oder es per Bus (1 Euro) erreichen. Ebenso gibt es eine Busverbindung nach Vera. Oder man mietet ein Auto im Hotel. In beiden Orten gibt es wöchentliche Markttage mit verschiedensten Händlern.
Empfehlenswert aus meiner Sicht ist auch eine Tagesfahrt nach “Mini-Hollywood”, einer Westernstadt mit angeschlossenem Tierpark. Die Western-Town diente des öfteren als Filmkulisse, viele bekannte Filme wurden zum Teil hier gedreht. Natürlich gibt es hier auch diverse Vorführungen und Ausstellungen. Ebenso natürlich Geschäfte und Restaurants (koppelbar mit der Hotel-AI).
Der Tierpark ist sehenswert. Papageien, Schlangen, Löwen, Tiger, Kamele, Giraffen…. alle Tiere sind schon da.
Angeboten werden im Hotel auch Tages-Ausflüge in einige Städte. Zum Beispiel nach Almeria, Sevilla und Granada. Zweitägig auch nach Gibraltar. Jedoch sind diese immer nach Auslastung verfügbar und fallen somit auch mitunter aus.

Die Gäste des Hotels (Nachsaison)
Es wird wohl dem Reisezeitraum geschuldet sein, denn während meiner Aufenthalte lag das Durchschnittsalter eher im oberen Bereich. Eine Angabe in Prozent ist immer schwierig, aber ich will es versuchen. Jedoch ohne Anspruch auf 100prozentige Richtigkeit.
bis 10 Jahre – 5%
bis 40 Jahre – 15%
bis 60 Jahre – 30%
darüber – 50%
Aber wie gesagt, schätzen ist schwierig. Auf jeden Fall überwiegt das ältere Semester deutlich, denn die Ferienzeit ist vorbei.
Über all die Jahre war eine Veränderung auch nur selten und wenn, dann nur geringfügig bemerkbar.
Aber es ist international. Spanien, Deutschland, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Österreich, Schweiz und Belgien.
So würde ich es auch der Reihenfolge nach einschätzen.

Service und Freundlichkeit
Tja, ein nicht so leichtes Thema. Generell gilt ja immer und überall – wie man hineinruft, so schallt es heraus.
Und – “schwarze Schafe” gibt es auch überall. Meine Erfahrungen über viele Jahre sind gemischt.
An der Rezeption gibt es rein garnichts zu bemängeln. Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und in meinem Fall Deutsch sprechend, alles wunderbar. Auch das Zimmerpersonal lässt keine Wünsche offen. Blieben Bar und Restaurant.
Mein absoluter Lieblings-Barkeeper war unschlagbar, was Kompetenz und Freundlichkeit betrifft. Leider hatte ich dieses Glück nur zweimal. Beim nächsten Urlaub hatte die Mannschaft gewechselt, eine Sache, die über die Jahre dann noch öfter passierte. Das Stammpersonal bleibt, andere wechseln (innerhalb der Hotelkette?). Das gleiche Prinzip gilt auch im Restaurant. Also habe ich viele Kellnerinnen und Kellner erlebt und zu meinen Prinzipien gehört es, mich zu allererst in der Landessprache zu versuchen. Was natürlich nicht immer klappt, aber man versucht es eben. Die Auswirkungen sind unterschiedlich und sicher auch nicht von der Sprache abhängig zu machen.
Die einen reagieren eben freundlich, andere dagegen eher distanziert und kühl. Das Verhältnis? Auch hier ist es schwer.
Vielleicht halb und halb. Ich habe es nie tragisch genommen, manchmal auch mit dem Wissen entschuldigt, dass eine lange und harte Saison auch ihre Spuren hinterlässt. OK, das ist keine Entschuldigung. Aber egal. Man kann es ja auch selbst etwas steuern. Und ehrlich gesagt, aufgesetzte Freundlichkeit hab ich noch nie gemocht. Dann eher so wie es ist.
Aber solche Einschätzungen sind immer subjektiv. Andere denken anders darüber.

Hotel-Regeln
Ein Thema, an dem sich sicher viele Geister scheiden.
In einem FKK-Hotel muss es wohl gewisse Regeln geben. Einige der Regeln des Vera Playa sind nachvollziehbar und sinnvoll. Dazu gehört sicher der Hinweis, sich im Hotelbereich nackt aufzuhalten. Dies wird auch von den Gästen eingehalten, deshalb sind sie ja dort. Und ist doch mal eine Frau im Bikinihöschen zu sehen, dann wird das seinen Grund haben, logisch.
Warum dies aber nur von 8-20 Uhr (auf die “öffentlichen Bereiche” bezogen) gelten soll, das hat sich mir nie erschlossen. Ab 20 Uhr sind halt alle normal bekleidet, so ist es nunmal.
Eine Anzugordnung gilt auch für die Mahlzeiten und geht es zum Frühstück noch etwas leger zu, so hat das zum Abendessen allerdings ein Ende. Hier haben Männer ohne lange Hosen schlechte Karten und keiner sage, er habe es nicht gewusst… Nun ja, schwer zu entscheiden, ob man nackt essen möchte oder nicht. Auf jeden Fall wird einem die Entscheidung abgenommen.
Tagsüber ist es dann aber kein Problem, nackt an der Bar zu sitzen – ein Handtuch ist selbstverständlich.
Das Foto- und Videoverbot. Ich denke, da bedarf es keiner Diskussion. Zumal es kein Problem ist, Aufnahmen zu machen – wenn man allein ist, keine weitere Person mit abgebildet wird oder aber diese damit einverstanden sein sollte.
Wer das nicht beachtet, findet sich vor dem Hotel wieder – auch das ist per Zimmerinfo bekannt.
Besucher im Hotel sind nur bis 20 Uhr zugelassen. Das kann ich nicht bewerten, ich hatte nie Besuch.
Baden im Pool nur zwischen 8 und 20 Uhr. Das hat dann wieder was mit der Aufsicht zu tun. Zumindest am frühen Morgen hatte ich da nie ein Problem.
Hab ich etwas vergessen bei all dem Regelwerk? Erotische Handlungen in der Öffentlichkeit. Nun ja, es ist ein Familien-Hotel, also kann man es sich denken.
Dazu im letzten Abschnitt mehr.

Erotik im Vera Playa
So, nun der Punkt, der vielleicht viele interessiert.
Aber ich muss sie enttäuschen. Es ist, wie erwähnt, ein Familien-Hotel.
Auch wenn die herrliche Pool-Landschaft, die große Sonnenterasse und der schöne Strand dazu einladen – Sex wird man dort vergeblich erwarten. (was nicht heißen soll, es passiert nicht – ich habe es jedenfalls nie bemerkt…).
Im Gegensatz zu manch anderer FKK-Anlage ist das Vera Playa in dieser Hinsicht ein ruhiges Hotel. Ideal, um einen entspannten Urlaub zu verbringen.
Weniger geeignet wohl für einen etwas freizügigeren Aufenthalt. Nicht falsch verstehen. Sex gibt es natürlich, aber im privaten.
In den vielen Jahren dort ist es mir dreimal aufgefallen, dass ein Paar aktiv war. Einmal im Nachbarzimmer, man konnte es durch die Wand hören. Einmal wegen der offenen Balkontüren, zwei Zimmer weiter (Oh ja Schatz, mach es mir. Jaaaaaaaaa)
und einmal hoch oben im 4. Stock, auf dem Balkon – wer am Pool seinen Blick hob, konnte es bemerken.
Und wenn man, wie ich, auf dem Balkon sitzt und während der intensiven Spiele (Oh ja Schatz) seine Latte genießt – dann mag das prickelnd sein (man könnte ja von einer Frau oder einem Paar beobachtet werden), aber vergleichbar mit anderen Gegebenheiten ist das nicht.
Soviel zum Thema Erotik und Sex. Keine offensichtlichen Spiele am Strand, keine am Pool oder sonstwo. Wer dies erwartet, ist dort falsch.

Fazit
Für mich war es immer ein schöner Aufenthalt dort. Das Hotel mit allem Drum und Dran ist ok und erholsam. Das Wetter hat immer mitgespielt und für FKK ist es gut geeignet.
Letztendlich aber waren mehrere Besuche dann doch genug und Abwechslung ist auch was Gutes. Vielleicht fliege ich mal wieder runter, aber die nächsten Urlaube gehen nach Frankreich.

Ich hoffe, ich habe nichts Wichtiges vergessen und kann manch Interessiertem etwas helfen. Aber man möge bedenken – alles ist relativ und unterliegt dem persönlichen Geschmack bzw. Einschätzung.