Euronat – Reisebericht

FKK-Urlaub

Euronat

Reisebericht von TOM

In diesem Jahr haben meine Frau und ich zum ersten Mal einen FKK- Urlaub verlebt. Da wir einen kleinen Hund besitzen haben wir uns für EURONAT an der französischen Atlantikküste entschieden. Zudem kannten wir die Gegend von früheren Urlauben, die ganz in der Nähe stattfanden. Als Urlaubszeit wählten wir Anfang Juli und hofften auf schönes Wetter.
Die Fahrt dorthin verlief störungsfrei, dauerte aber gut 15 Stunden und war damit schon recht anstrengend. Insgesamt ist die Anreise mit dem Auto auch nicht ganz billig, neben den hohen Benzinkosten schlugen auch die Kosten für die Autobahnbenutzung schon zu Buche. Nachdem wir also das Gelände erreicht hatten ging’s in die Rezeption. Hier wird Deutsch gesprochen, so dass wir keinerlei Probleme hatten. Wir erhielten dann die Schlüssel für unsere Unterkunft, einen Lageplan und machten uns auf die Suche.

Und hier sollten wir auch einen Eindruck von der schieren Größe des Geländes erhalten. Unterteilt ist das Gelände in mehrere Zonen, die nach Kontinenten benannt sind. Wir waren in Asien untergebracht. Jede Zone ist dabei wie ein kleiner Irrgarten angelegt. Das führt dazu, dass man sich gut verlaufen kann. Wir erlebten es häufiger, dass immer mal wieder nackte Spaziergänger an unserer Hütte vorbei kamen, um dann kurze Zeit später wieder aufzutauchen und in die entgegengesetzte Richtung zu laufen.

Diese Art der Aufteilung hat aber auch den großen Vorteil, dass niemand seinem Nachbarn auf die Kaffeetasse schauen kann. Man bleibt separat, wenn man es möchte. Die Liegestühle können gut nackt benutzt werden und man bleibt trotzdem sichtgeschützt. Um mobil zu sein haben wir extra unsere Fahrräder mitgenommen. Dies empfiehlt sich unbedingt, da das Gelände so riesig ist. Zum Strand gibt es extra eine etwas breitere Strasse, und nicht wenige nutzten diese, um mit dem Auto ( ! ) an den Strand zu fahren. Und hierzu brauchte man das Gelände nicht mal verlassen.

Also, ist man am Strand angekommen und hat etwas Wichtiges vergessen so ist der Rückweg ganz schön lang. Allerdings hat so eine Größe natürlich auch einen positiven Effekt. Man kann nämlich herrlich lange nackt spazieren gehen, wir haben dies gerne und oft getan. Das ganze Gelände ist ja in einem Pinienwald untergebracht und lädt einen geradezu zum spazieren gehen ein. Neben den festen Unterkünften, in unterschiedlicher Größe, gibt es aber auch Plätze für Wohnmobile und Zelte. Die Anlage selber ist naturnah angelegt und war immer gut gepflegt. Im Zentrum befinden sich diverse Einkaufsmöglichkeiten, wie Bäcker, Metzger, Supermarkt, Obststand, Wäscherei, Zeitschriftenhandel und sogar einen Videoverleih (wahrscheinlich aber nur französische Filme ). Daneben gibt es aber auch noch verschiedene Restaurants und Souvenirläden. Ist die Urlaubskasse also gut gefüllt, kann man den ganzen Urlaub nackt verbringen und kauft alles Nötige direkt vor Ort. Wir waren nicht in dieser komfortablen Situation und mussten zum Einkaufen das Gelände bisweilen verlassen.

Sportlich gesehen bietet einem das Gelände auch sehr viel: Tennisplätze ( immer gut besucht ), Minigolfanlage, Indoor- Schwimmbad ( auch mit kleinen Aussenbecken für kleine Kinder ), Volleyballplätze, Bouleplätze und auch einen Bogenschiessplatz, der allerdings nicht mehr so taufrisch aussah. Ein Zelt mit Fitnessgeräten stand ebenso zur Verfügung wie auch die Möglichkeit eine Thallasotherapie in Anspruch zu nehmen ( ist aber ganz schön teuer ).

Künstlerisch kann man sich auch betätigen, z. B. Töpfern oder Malen. Selbst Musizieren ist möglich. Wir haben bisweilen, während unserer Abendspaziergänge, die Gelegenheit genutzt und haben der Musik gelauscht. Kunstausstellungen werden auch immer wieder veranstaltet. Wir haben auch so manche nackt besucht.
Abends ist es so, dass sich doch mehr Angezogene über dem Platz bewegen, insbesondere im Zentrum, wo die ganzen Restaurants sind. Und ich möchte nicht verhehlen, dass mir auch mulmig wurde, als ich splitternackt plötzlich in der Menge stand, mit vielleicht noch drei bis vier weiteren. Meine Frau wollte nämlich während unseres Abendspaziergangs noch die Veranstaltungshinweise lesen, die an einer Säule in Zentrumsmitte stehen. Aufgrund der doch kühlen Witterung hatte sie sich etwas angezogen, ich blieb aber, bis auf FlipFlops nackt. War eine interessante Erfahrung. Zum Glück hat sich niemand beschwert, hatte dies aber auch nicht erwartet, denn über das ganze Gelände verteilt liest man immer wieder den Hinweis möglichst nackt zu leben.
Ausserhalb des Geländes findet man tolle Wege, die zum Fahrrad fahren, Roller bladen, joggen oder sogar reiten einladen. Sie sind sehr schön ausgestattet und angelegt. Dieses Wegenetz ist viele Kilometer lang.
Die nächste größere Stadt ist Soulac, und ist so etwas wie ein Oberzentrum. Hier gibt es eine nette Innenstadt, mit vielen netten Geschäften, Cafes und einer Markthalle. Auch die Strandpromenade ist gut, aber etwas in die Jahre gekommen. Am 14. Juli fand an dem örtlichen Strand ein tolles Feuerwerk statt. Sehr schön ist der Strand von EURONAT. Wie fast alle Strände am Atlantik ist er bei Ebbe sehr tief und bietet viel Platz. Auch bei Flut ist es noch sehr gut. Man kann sehr lange am Strand nackt spazieren gehen, und dies gilt für beide Richtungen. Es gibt extra einen Hundestrand, der recht gross ist. Wir waren ja im Juli dort, im August, während der Hauptsaison, ist es vielleicht voller. Was etwas stört, sind die alten Bunkerbauten des zweiten Weltkriegs, die leider immer noch nicht beseitigt wurden. Durch einen Sturm ist möglicherweise auch an einzelnen Bereichen die Dünenkante beschädigt worden. So wurden die oberen Erdschichten freigelegt, und Rinnsaale von Grundwasser strömten zum Strand hinunter.

Besonders warm war der Atlantik auch nicht, so um die 18° C. Hier würde ich auch vorschlagen, eher den August als Reisezeit zu wählen. Der Wellengang hingegen fand insbesondere bei Surfern großen Anklang. Als Fazit kann ich das Gelände vorbehaltlos empfehlen. Aufgrund seiner Größe ist ein nackter Aufenthalt fast immer möglich. Schade, dass das Gelände nicht am Mittelmeer liegt. Wir hatten auf jeden Fall schöne Wochen dort und wollen sie nicht missen.