Cap d´Agde 2016

Wenn ich sechs Wochen lang in Südfrankreich bleibe, muss ich natürlich auch einmal zum Cap d´Agde.

Ich hatte ja schon erzählt, dass es mir einfach zu teuer geworden ist, dort einen längeren Aufenthalt zu buchen, daher bleibt es bei Tagestrips.

In der Saison ist jede Autofahrt in Südfrankreich eine Tortur : man fährt von Stau zu Stau und überall ist es voll. Die Straßen sind für so viele Fahrzeuge, die sich im Sommer dort bewegen einfach nicht ausgelegt. Na klar, ist ja auch nur an ca. 6 – 8 Wochen im Jahr so. Also um 10:00 Uhr im Oasis losgefahren, gegen 12:00 Uhr im Cap. Normal braucht man ca. 1 Stunde. Ein Auto, zwei Insassen, Tagesticket 18 Euro. Wenn man die Pforte passiert hat, ist man in einer anderen Welt. Die einen sagen abfällig, es wäre ein großer “Zoo”, die anderen lieben es.

Strandbar “Le Galion”

Die Fotos entstanden an der FKK-Strandbar im Cap d´Agde.

Ich habe Euch mal die Speisekarte abfotografiert, damit Ihr Euch ein Bild über die Preise machen könnt. Aber man sitz sehr schön dort und hat einen Überblick über das Strandleben.

Also dann auf zum Schweinchenstrand !

Mit Sonnenschirm unter dem Arm und kleinem Strandgepäck ging es dann wieder die 500 Meter nach Links am Wasser entlang, bis zum “sündigen Strand”. Es war sehr voll. Wenn man zuvor “normalen Strand” mit respektvollem Abstand von Handtuch zu Handtuch von ca. 10 Metern gewohnt war, so kam schnell das Gefühl der Enge auf. Zur Hauptzeit hatte ich oft das Gefühl, meine Nachbarn säßen schon fast auf meinem Handtuch. Der Gang zum Meer ähnelte einem Hindernisparkur. Das Strandleben war “normal” für Cap d´Agde. Hier und da wurde mal ein Schwanz gestreichelt, der ein- oder andere Herr verirrte sich mit Finger zwischen den Beinen der Handtuch-Nachbarin. Richtige Aktionen gab es jedoch nicht zu sehen. Mag sein, dass dies später noch passierte, denn gegen 16:30 Uhr hatte ich genug und bin wieder zum normalen Resort gegangen. Am Poste de Securs tauchten hin- und wieder einige uniformierte auf. Dabei handelte es sich aber um die Besatzung eines Küstenwachbootes, die mit dem Schlauchboot an Land gekommen waren. Ihr großes Boot ankerte vor dem Strand. Wahrscheinlich wollten die Herren einmal “Nackte” sehen.

So ein Rundgang im Cap d´Agde ist für mich Tradition.

Ich liebe es, splitternackt, etwas gestylt, mit hohen Schuhen, einer chicken Handtasche und sonst nichts !!! durch die Ladenzeilen zu schlendern, hier und da mal etwas anzuprobieren, zwischendurch einen Wein trinken. Das ist für mich Cap d´Agde.

Aber auch im Cap kann man häufiger als früher teilweise bekleidete Leute sehen. Sogar im Bikini liefen die Damen teilweise herum.

Diese Entwicklung finde ich sehr traurig. Cap d´Agde ist nun mal einer der wenigenPlätze, der es uns ermöglicht wirklich 24 Stunden am Tag nackt zu sein. Im Cap geht es sogar noch weiter : hier spielt das “Sehen” und “Gesehen werden” eine größere Rolle als in anderen FKK-Anlagen. Wenn ich mich allerdings nackt nicht wohl fühle, sollte ich lieber woanders hinfahren. Mich wundert es immer, warum sich die Bikini-Trägerinnen nicht vollkommen fehl am Platze fühlen. Aber spricht man die an, drehen die oft den Spieß noch um und bezeichnen das “Nackt sein” als unnormal. Freiheit hin- oder her, aber im FKK-Resort ist man nackt, wer es nicht will fährt an den Textilstrand, so einfach ist das !

Natürlich gibt es viele Kritikpunkte an Cap d´Agde.

So ist es teuer, teilweise schmuddelig, die Architektur ist aus den 70er Jahren.

Viele Leute machen hier einen auf “Dicke Hose” liegen in der ersten Reihe der Luxusliegestühle am Strand und trinken Champagner, so dass es auch jeder sieht. Die Frauen sind mit Schmuck behangen. Wenn die nach Hause kommen, müssen die erst mal sehen, wie sie den Dispokredit ausgleichen können.

Aber solch einen Ort findet man in Europa, wahrscheinlich auf der ganzen Welt nicht mehr.

Und natürlich werde ich wieder hinfahren, weil man einfach neugierig ist auch die neuesten Trends beim Intimschmuck, die besten Ideen für Tatoos, für alles was mit sexy Outfit zu tun hat. Denn im CDA sieht man das alles.