FKK in Kefalonia


Nachdem ich nun schon einige griechische Inseln besucht habe, war im September/Oktober 2022 Kefalonia mein Ziel.

Viele Leute hatten mir erzählt und in zahlreichen Reiseführern hatte ich gelesen, dass Kefalonia vom Tourismus noch weitgehend unberührt sein soll und es zahlreiche Strände geben soll, die meisten davon sehr einsam und zum FKK geeignet.
Schon einmal vorab : diese Aussagen stimmen nur sehr eingeschränkt. Tourismus ist zumindest an den Küsten angekommen. Die Insel ist stark in der Hand von englischen Touristen. Darauf sind auch alle Restaurants eingestellt. Ich habe eine entspannte Woche unter griechischer Sonne mit leckerem griechischen Essen verbracht.

Mein Hotel lag ganz im Süden, das “Apostolata”. Nach etwas mehr als 2 Stunden Flug von Düsseldorf bin ich auf dem kleinen Flughafen von Kefalonia angekommen. Das Gepäck war innerhalb von wenigen Minuten ausgeladen ( da kann Düsseldorf sich eine Scheibe von abschneiden ). Zu Fuß ging es dann über eine Straße und einen Kreisverkehr hinweg zum Autovermieter Europcar. Hier gab es für ca. 200.- Euro einen Nissan Micra mit voller Versicherung. danach ging es los in den Süden. Fahren auf Kefalonia anstrengend. Man fährt keine 300 Meter geradeaus, es gibt scheinbar nur Kurven. Für die 30 Km bis Skala im Süden brauchte ich dann auch 50 Minuten.
Mein Hotel lag etwas ausserhalb von Skala, am Hang. Ich hatte Zimmer mit Meerblick, alles top…..bis auf die Sauberkeit. Die Putzfrau war trotz Trinkgeld nicht sehr motiviert. Das Hotel war der Ausgangspunkt für meine Ausflüge auf der Insel.

Bei der Suche nach schönen Stränden habe ich immer wieder auf Captain Barefood, das ist eine englische Seite, auf der die FKK-Möglichkeiten von Besuchern beschrieben werden, zurückgegriffen. Ich habe mich dabei auf die Strände konzentriert, die tatsächlich von einigen FKK-lern empfohlen wurden. Berichte über Strände, an denen schonmal ein Nackter gesehen wurde, habe ich ignoriert. Offizielle FKK-Strände gibt es nicht auf Kefalonia und kein Strand ist wirklich einsam.
Wenn man die Insel Kefalonia auf der Karte vor Augen hat, habe ich mich auf den rechten Teil beschränkt. Von meinem Standort zum Myrtos-Beach waren es 1,5 Stunden Fahrtzeit. Da war meine Grenze schon erreicht. Um auf den linken Teil zu wechseln, wäre die Fahrt noch viel länger geworden. Skala selbst hat einen mehrere hundert Meter langen Strand, teilweise Sand, teilweise Kies. Es geht dort ziemlich steil ins Wasser. Es gibt Liegen und Strandbars…..aber keine Chance für FKK.


Von Skala aus bin ich in Richtung Argostoli, der Hauptstadt gefahren. Der erste Strand, den man schon nach 10 Minuten erreicht ist der Mounda-Beach. Man kann mit dem Auto bis zu dem dortigen Hotel fahren, parken und geht nach Links. Zunächst gibt es noch ein paar Liegen, danach kann man sich ausziehen. Der Strand ist ein Naturstrand, das Wasser ist sauber und klar. An diesem Strand habe ich viel Zeit und splitternackt verbracht. Meist waren so etwa 10 andere Nudisten an diesem Strandabschnitt verteilt. Das war es aber auch schon fast.


Fährt man auf der Hauptstraße 20 Minuten weiter in Richtung der Hauptstadt kommt man zum “Sissi-Beach”. Dort steht ein Schild zum alten Kloster (Monarchi). Wenn man dort nach Links abbiegt, kann man bis zum Kloster fahren, dann wird der Weg unbefahrbar und es geht ziemlich steil bergab. Zu Fuß muss man ca. 20 Minuten durch einen Kiefernwald wandern und kommt zu einem wenig besuchten Strand. Außer mir waren noch drei weitere Leute da, alle nackt. Der Strand ist ebenfalls Kies und Sand gemischt. Aufgrund der hohen Wellen an  diesem Tag konnte man kaum ins Wasser, weil man die Felsen nicht sehen konnte, die direkt am Strand herauskommen. Das witzige an diesem Strand ist das Quellwasser, welches über ein Rohr von einem Felsen plätschert. Das war eine willkommene, eiskalte Dusche. Dieser Strand war toll, aber die Rückkehr zum Auto ließ mich an meine Grenzen stossen. Das war dann das “Aus” für einen weiteren Besuch dieses eigentlich tollen Strandes.
Nach diesem Strand geht es dann auch schon näher auf die Hauptstadt zu. Strände gibt es hier auch, jedoch alle sehr gut besucht und damit nicht zum Nacktbaden geeignet. Die Hauptstadt Argostoli ist eigentlich nichts besonderes. Hier kommen die Fähren an, man kann in einem der vielen Kaffees am Hafen sitzen.

Fährt man jetzt noch weiter nach Norden kommt man zum Myrtos-Beach. Das ist der Strand, der auf jeder Postkarte zu finden ist. Natürlich ist dieser Strand auch gut besucht. Nackt war nur ein einziger Mann. Der saß am Ende des Strandes mit einer Kamera und riesigem Objektiv auf einem Stativ. Wahrscheinlich hat er Seevögel fotografiert, vielleicht aber auch halbnackte Touristinnen. Überhaupt bin ich an den Stränden desöfteren zwielichtigen Typen mit unauffälligen Kameras begegnet. Obwohl ich es ja eigentlich gewohnt bin, gefilmt zu werden, empfand ich dies aber als sehr unangenehm.
Am Myrtos Beach war ich genau 20 Minuten. Es war sehr unangenehm, ins wirklich traumhafte Wasser zu kommen, weil die vielen Steine ihre Rillen in meine Füße drückten. Wasserschuhe sind hier unbedingt angesagt. Ich bin dann noch weiter bis Fiskardo, ganz im Norden und dann an der Ostküste entlang wieder nach Süden gefahren. Hier gibt es viele kleine Buchten, wo man auch nackt die Sonne genießen können sollte. Ich war in zwei Buchten, in jeder Bucht standen zwei bis drei Yachten, feiernde Leute, alle mit Badehose. Danach ging es zurück in Richtung Skala. Dann war der Tagesausflug beendet, ca 90 km gefahren aber 5 Stunden Fahrtzeit.
Ehrlich gesagt habe ich dann auch die Lust verloren, weitere FKK-Plätze zu suchen. Viellleicht gibt es ja noch welche…..ich habe sie bis auf den Mounda-beach nicht gefunden. Mittlerweile bin ich da aber auch etwas anspruchsvoller und älter geworden. Mir reicht es nicht mehr weitab an einen einsamen Strand zu wandern, dort den ganzen Tag zu verbringen ohne Getränke, ohne Mittagssnack und ohne Liege…..nur um nackt sein zu können.
Ich habe also immer nur den halben Tag am Mounda-Beach verbracht, bin dann in eine Taverne gefahren, habe etwas gegessen und getrunken. Danach ging es dann an den Hotelpool oder Skala-Strand mit Bikini.

Landschaftlich ist Kefalonia wirklich sehr schön. Man sieht wirklich viele Postkartenmotive. Ein richtiges FKK-Reiseziel ist die Insel aber nicht. Sollte ich noch einmal hinfahren, werde ich mir eines der vielen angebotenen Häusern mit Pool mieten, die so gelegen sind, dass der Poolbereich nicht einsehbar ist. Ich werde dann viel Zeit am Pool verbringen und zwischendurch einmal an den Mounda Beach zum Schwimmen im Meer fahren.

Übrigens war das Preisniveau höher als ich es sonst von den griechischen Inseln gewohnt war. Zakynthos und Skiathos waren meinem Gefühl nach wesentlich günstiger, betrachtet man die Preise in den Restaurants.

Wie immer habe ich viele Bilder gemacht, die ich nicht im öffentlichen Bereich zeigen kann. Diese gibt es nach dem Alterscheck hier.